Jetzt ist es amtlich: aus der Mömbriser Initiative Kindern Zukunft geben wurde ein selbstständiger Verein. Geführt wird er von Susanne Ledergerber, die den neuen Verein vor acht Jahren als Initiative unter dem Dach der katholischen Kirchenstiftung ins Leben gerufen hat.
Am Ziel, Kindern von sozial schwachen Familien zu helfen, habe sich nichts geändert: „Wir möchten mit Menschen, die uns den Rücken stärken, auch in den kommenden Jahren unseren Kindern in der Marktgemeinde eine Zukunft geben“, sagt sie im Gespräch mit unserem Medienhaus. Aktuell seien es insgesamt 49 Kinder, für die monatlich etwa 1000 Euro ausgegeben werden.
Ihr zur Seite stehen die Frauen, die bislang schon ehrenamtlich dabei waren - ausgestattet mit den „üblichen“ Vereinsaufgaben. Sogar die Kirche bleibt im Boot, denn der jeweils zuständige Pfarrer übernimmt eine beratende Funktion. Lediglich der Name wurde angepasst: „Verein Initiative Kindern Zukunft geben“. „Den Zusatz 'Initiative' haben wir behalten, weil wir damit bekannt geworden sind“, so die neue Vorsitzende weiter.
Pfarrer Stefan B. Eirich, der aktuelle Leiter der Pfarreiengemeinschaft Mittlerer Kahlgrund Mömbris, gehört sogar zu den Gründungsmitgliedern. „Ich bin dankbar, dass so etwas Bemerkenswertes entstanden ist. Unter dem Dach der Kirche hatte es viele Jahre einen guten Sinn. Aber jetzt ist es Zeit für den Schritt hinaus in die Gesellschaft“, sagte er bei der Gründungsversammlung am 18. April.
Die Vereinsgründung nutzt die Vorsitzende für eine Zwischenbilanz. „Die Erkenntnis, dass in der heutigen Zeit manche Kinder ohne Frühstück in die Schule oder den Kindergarten gehen müssen, war für mich unvorstellbar“, erinnert sie sich. Um diesen Kindern eine bessere Perspektive zu ermöglichen, sei sie 2010 aktiv geworden.
Diese Hilfestellung sei noch immer dringend nötig; vor allem seit der Einführung des neuen Teilhabe- und Bildungspakets gebe es viele Familien, deren Versorger nur knapp mehr verdienen, als nach dem Sozialhilfegesetz erlaubt sei. Der Verein springe ein, sobald sichergestellt sei, dass alle staatlichen Beihilfen ausgeschöpft sind. Die Hilfe erfolge stets diskret und anonym, und es sei „wichtig, dass alle Spenden ohne Abzüge bei den betroffenen Kindern ankommen“. Deshalb würden alle Rechnungen direkt bei den Rechnungsstellern, beispielsweise der Gemeinde, beglichen.
Das alles sei aber nur möglich wegen der guten Kooperation mit den Schulen und Kindergärten und der Aufmerksamkeit von Privatpersonen. Und es sei natürlich der immer noch ungebrochenen und überwältigenden Spendenbereitschaft zu verdanken, dass den Kindern mit bis heute insgesamt rund 130 000 Euro geholfen werden konnte.